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Michael Georg  Hennerici (* 31.Oktober 1948 in Bad Homburg vdH) ist ein deutscher Neurologe, Neurowissenschaftler und Musiker. Er war bis 2015 Direktor an der Neurologischen Klinik der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in der Medizinischen Fakultät Mannheim und über 12 Jahre Ärztlicher Direktor der Universitätsmedizin Mannheim  

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

1 Leben und Werk

2 Mitgliedschaften und Ämter

3 Ehrungen

4 Veröffentlichungen und Weblinks

 

1. Leben und Werk

Schon während des Besuchs des Gymnasiums Oberursel widmete sich Hennerici stark der Musik, begann mit Flötenspiel und Klavierunterricht und studierte Orgel bei Rosalinde Haas und Peter Krams  in Frankfurt bis zum B- Examen der Organisten Ausbildung. Nebentätigkeiten als Organist an verschiedenen Kirchen ( zuletzt an der neuen Liebfrauenkirche in  Oberursel mit der großen 4 manualigen Klaisorgel  ) und  zahlreichen Konzerten im In- und Ausland begleiteten das Medizinstudium in Freiburg im Breisgau an der Albert-Ludwig-Universität 1967-1973 – parallel studierte er mehrere Semester Musikwissenschaft bei H.H. Eggebrecht an der Freiburger Universität. Er wurde mit einer neurophysiologischen Arbeit zum visuellen System promoviert

(bei H-J. Freund aus der Klinik für Neurologie und Neurophysiolgie unter der Direktion von

R. Jung) und bekam dafür den Forschungspreis des wissenschaftlichen Nachwuchses der Albert-Ludwig- Universität 1974 . 

Bis 1977 blieb er als wissenschaftlicher Assistent zur Facharztausbildung und ging dann mit seinem Doktorvater an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wo er  1980 mit einer Arbeit zum  Spontanverlauf der asymptomatischen Karotisstenose habilitiere – einer der ersten, heute noch gültigen wissenschaftlichen Arbeiten zu dem Thema publiziert in Lancet 1982/1985 und Brain 1987. Instrument dieser Arbeiten über das weitgehend unabhängige Fortschreiten der extrakraniellen Hirngefäßerkrankungen ohne neurologischen Symptome einerseits,  und die Bedeutung der Beobachtung von TIAs bei Gefäßinstabilitäten andererseits waren die extra-und transkranielle Ultraschall Sonografie der Hirngefäße, die in der Freiburger Gruppe  begründet und mit 3D Verfahren in Düsseldorf weiterentwickelt wurden. Hierzu folgte ein  Auslandsaufenthalt (Visiting Professor) in London am National Hospital Queen Square 1980 (R Gilliatt – W.I. McDonald ) und die Ernennung zum C3 Professor in Düsseldorf. 

Von 1989-2015 war er  Direktor der Neurologischen Klinik Mannheim und Ordinarius an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in der Medizinischen Fakultät Mannheim; über 12 Jahre war er  Ärztlicher Direktor der Universitätmedizin Mannheim. Umfassende Forschungs- und Publikationstätigkeit ( über 700 Zitate in SCI )  erstreckten sich auf viele Gebiete der Neurologie, insbesondere der vaskulären Hirnerkrankungen, deren komplexe apparative nichtinvasive Diagnostik und Verlaufsbeobachtung sowie zahlreiche klinische Studien als Koordinator, Mitglied in Leitungsgremien oder Studienteilnehmer. Das European Stroke Network ESN wurde

auf seine  Initiative  nach der ESC in Bologna (2005) als erstes großes EU gefördertes Projekt mit 21 Mio. € zum Thema  Schlaganfall  aus Mannheim (EUROSTROKE) und Berlin (ARISE) koordiniert und stellt einen Meilenstein in der europäischen Schlaganfallforschung dar. Hennerici war kontinuierlich über mehrere Dekaden Projektleiter  und Vorstandsmitglied der DFG geförderten SFB 200 (Düsseldorf) 258 und 636 (Mannheim).

 

1990 gründete er zusammen mit J. Bogousslavsky, Lausanne die erste European Stroke Conference und das Journal Cerebrovascular Diseases, beides Meilensteile in der heutigen wissenschaftlichen Ausprägung einer vaskulären Neurologie weltweit und modernen interventionellen und interdisziplinären  Schlaganfallbehandlung, die aus Mannheim entscheidend geprägt wurde. Auch die  Deutschen Schlaganfall Hilfe, deren Mitbegründer 1993  und erstem Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats Hennerici über viele war, trug zur Gründung und Zertifizierung von inzwischen > 300 Stroke Units in Deutschland bei, davon die erste Baden Württembergs in Mannheim.   

Seit 2016 ist er mit seiner Frau Marion Stifter und Vorsitzender des Stiftungsbeirat der  European Stroke Research Foundation, die auch aus mitteln der ESC wesentlich unterstützt wird (www.esrf.website).

Hennerici hat mit seiner Ehefrau Marion, die bei allen Konferenzen der ESC im Vorstand mitwirkte,  zwei mittlerweile erwachsene Kinder und 2 Enkelkinder.

 

2. Mitgliedschaften und Ämter

1990-2018 Chairman der European Stroke Conference

aktuell: Editorial Board Mitglied zahlreicher internationaler Zeitschriften

Cerebrovascular Diseases (seit 1990 Editor in Chief)

Cerebrovascular Diseases EXTRA (seit 2010 Editor in Chief)

 

3. Wichtigste Ehrungen

Ehrenmitglied der DEGUM

Mihara Award (Japan) 2004

Karolinska Stroke Award 2006

Zahlreiche Präsidentschaften, Ehrenvorsitze und weitere Preise

 

4. Weblink/Publikationen

(> 700 Publikationen auf www.ncbi.nim.nih.gov)

Literatur von und über Michael Hennerici im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek 

 https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query

Hennerici)

Verfügbare Publikationen bei Scientific Commons (http://de.scientificcommons.org/michael_hennerici)

 

European Stroke Conference

European Stroke Research Foundation

 

 

 

 

European Stroke Conferences from 1990 – 2018

I. Düsseldorf, Germany 1990
II. Lausanne, Switzerland 1992
III. Stockholm, Sweden 1994
IV. Bordeaux, France 1995
V. Munich, Germany 1996
VI. Amsterdam, The Netherlands 1997
VII. Edinburgh, United Kingdom 1998
VIII. Venice, Italy 1999
IX. Vienna, Austria 2000
X. Lisbon, Portugal 2001
XI. Geneva, Switzerland 2002
XII. Valencia, Spain, 21-24 May 2003
XIII. Mannheim-Heidelberg, Germany, 12-15 May 2004
XIV. Bologna, Italy, 25-28 May 2005
XV.Brussels, Belgium 16-19 May 2006 2006
XVI. Glasgow, United Kingdom 29 May – 1 June 2007
XVII. Nice, France 13-16 May 2008
XVIII. Stockholm, Sweden 26-29 May 2009
XIX. Barcelona, Spain 25 – 28 May 2010
XX. Hamburg, Germany 24 – 27 May 2011
XXI. Lisbon, Portugal 22 – 25 May 2012
XXII. London, United Kingdom 28 – 31 May 2013
XXIII. Nice, France 6 – 9 May 2014
XXIV. Vienna, Austria 13 – 15 May 2015

XXV.Venice, Italy, 13 -15 April 2016
XXVI.Berlin, Germany, 24 – 26 May 2017
XXVII. Athens, Greece 11 - 13 April 2018

Die European Stroke Research Foundation - ESRF unterstütze  auch bei der 26. ESC in Berlin junge Wissenschaftler mit Wissenschaftspreisen für die besten Abstracts, sowie mit Travel Grants mit über 50.000€. Auch bei der 27. ESC in Athen, Griechenland, 11 -13 April 2018 werden junge Wissenschaftler aus aller Welt mit über 50.000€ unterstützt wie auch schon in den vielen Jahren zuvor!

Auf unserer Webseite ww.esrf.website finden Sie weitere Information zur Stiftung und wie Sie spenden können!

 

GESCHICHTE

Im Jahr 1990 wurde die European Stroke Conference (ESC) als private Initiative gegründet, um einen regelmäßigen wissenschaftlichen Austausch zwischen Klinikern und Grundlagenforschern  zu unterstützen, die an der   Pathobiologie, Pathophysiologie sowie Diagnose und Behandlung von zerebrovaskulären Erkrankungen in Europa aktiv interessiert sind.  Jahrestagungen  an verschiedenen Orten in Europa wurden   zunehmend auch über Europa hinaus mit  Interesse und aktiver Teilnahme von bis zu  4000 Personen (davon 40% außerhalb Europas) organisiert: vom  ersten Treffen in Düsseldorf, Deutschland (1990) bis Nizza, Frankreich (2014) ist die ESC zur  führenden internationalen Konferenz auf dem Gebiet der  Schlaganfallforschung gewachsen. Aktive Beteiligung von Forschern in den verschiedenen Bereichen der Schlaganfallbehandlung und der klinischen Wissenschaften trugen zu einem umfangreichen wissenschaftlichen Bildungs- und Informationsprogramm auf der Webseite der Konferenz www.eurostroke.eu und in der mit der Konferenz verbundenen Zeitschrift „Cerebrovascular Diseases“ –  bei.  Interdisziplinäre und internationale wissenschaftliche Forschung , Kommunikation und klinische Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen der schlaganfallbezogenen medizinischen Disziplinen (Neurologie, Innere Medizin, Rehabilitation, bildgebende Verfahren, interventionelle / chirurgische und medizinische Behandlung, Intensivmedizin und Stroke Units, experimentelle und klinische Studien, etc.) und der Austausch von Wissen mit Weiterbildung für die  tägliche Praxis prägen die Intentionen der ESC aktuell. Im Rahmen einer kooperativen Atmosphäre und Zusammenarbeit mit zahlreichen Fachgesellschaften ist  die ESC ein internationaler Treffpunkt junger und erfahrener Wissenschaftler und Kliniker  unabhängig von politischen und  wirtschaftlichen Aufträgen oder spezifischer Berufs- und Verbandsinteressen.
Anlässlich des 25. Jahrestages der ESC haben ihre Initiatoren Michael G. Hennerici und Marion R. Hennerici beschlossen, die European Stroke Research Foundation als registrierte, öffentliche Stiftung im Sinne der Europäischen Schlaganfall-Konferenz zu gründen, und aus den  Einnahmen ihrer  Jahrestagungen, anderer Aktionen  sowie freier Spenden zu finanzieren .  Die ESRF  soll  nicht nur den Austausch von wissenschaftlichen Erkenntnissen auf dem Gebiet des Schlaganfalls durch regionale und internationale  Konferenzen, Workshops und andere Treffen fördern, sondern  auch auf Antrag  wichtige  Forschungsvorhaben sowie Projekte zur Entwicklung  innovativer  Formen einer  weltweit  verbesserten  Kommunikation zum Nutzen und unter Mitwirkung der Patienten in einer global alternden Bevölkerung unterstützen und herausragende Leistungen auszeichnen . Dadurch sollen  die Prävention von Schlaganfällen und vor allem therapierelevante  Prozesse während der Reorganisation und Wiederherstellung komplexer Gehirnnetzwerke nach zerebrovaskulären Läsionen aufgeklärt und fortentwickelt werden.  Kognitive  Defizite nach einem Schlaganfall zu verbessern und  sekundäre Verschlechterungen der so genannten höheren Hirnfunktionen zu verhindern sind weitere Anliegen der Stiftung.

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