Epileptologie

Beispiel einer periiktalen DWI Hyperintensität links temporomesial (a) mit entsprechender Hypointensität in ADC (b), in der unmittelbaren Nachbarschaft der epileptogenen Läsion (ein chronischer Infarkt) (c).

Die Epilepsie ist einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen und epileptische Anfälle gehören demnach zu den häufigsten Gründen für eine Vorstellung in der Notaufnahme oder für eine stationäre Aufnahme in die Neurologische Klinik.

Unsere Forschungsgruppe untersuchte intensiv anfallsassoziierte, akute Veränderungen in der MR-Bildgebung und hat die bislang größten Patientenkollektive mit solchen peri-iktalen Veränderungen publiziert. Das Phänomen der peri-iktalen Veränderungen vor allem in den diffusions-gewichteten MR-Aufnahmen des Gehirns ist zwar schon länger bekannt, seine Bedeutung jedoch nicht komplett verstanden. In manchen Fällen können diese Veränderung sogar als akute zerebrale Ischämien fehlinterpretiert werden. In unseren Untersuchungen konnten wir den Hippocampus und den Thalamus (Pulvinar) als die häufigsten Lokalisationen dieser Veränderungen nachweisen. 

Darüber hinaus können jedoch auch, weniger häufige, andere Regionen des Gehirns betroffen werden. Eine enge Assoziation mit dem Anfallstyp konnte nicht gefunden werden, jedoch eine hohe Korrelation mit der Seite der epileptogenen Läsion (falls vorhanden) und mit der Lateralisation von EEG-Auffälligkeiten. Somit kann angenommen werden, dass diese peri-iktalen DWI-Veränderungen Hinweise über den Entstehungsort und die Propagation von epileptischen Anfällen geben können. Um dies weiter zu eruieren, planen wir zusätzliche Untersuchungen. Dabei sollen betroffene Patienten simultan mit EEG und MRT untersucht werden.

Weitere Schwerpunkte unserer Forschung sind epileptische Anfälle nach Schlaganfällen sowie Patienten, die nach epileptischen Anfällen eine sehr langsame Erholung aufweisen.

 

 

Ausgewählte Publikationen

  • Chatzikonstantinou A, Gass A, Forster A, Hennerici MG, Szabo K. Features of acute DWI abnormalities related to status epilepticus. Epilepsy Res. 2011;97:45-51.
  • Szabo K, Hirsch JG, Krause M, Ende G, Henn FA, Sartorius A et al. Diffusion weighted MRI in the early phase after electroconvulsive therapy. Neurol Res. 2007;29:256-259.
  • Szabo K, Poepel A, Pohlmann-Eden B, Hirsch J, Back T, Sedlaczek O et al. Diffusion-weighted and perfusion MRI demonstrates parenchymal changes in complex partial status epilepticus. Brain. 2005;128:1369-1376.
     

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